Handy ins Wasser gefallen – Erste Hilfe für dein Smartphone
26.07.2022
Das Wichtigste auf einen Blick
- Pools und andere Gewässer sind Gefahrenzonen für Handys.
- Schalte dein Handy aus, wenn es nass geworden ist.
- Durch eingedrungenes Wasser kann es zu Folgeschäden kommen.
Inhaltsverzeichnis
Gefahrenzonen für Handys
Smartphones solltest du generell von Wasser fernhalten – selbst, wenn sie vom Hersteller als geschützt ausgewiesen werden. Denn trotz Schutz gibt es keine Garantie. Hat dein Handy einen Wasserschaden, dann bekommst du weder vom Fachgeschäft noch vom Hersteller Geld zurück.
Klassiker, bei denen es zu Wasserschäden kommt, sind: Eine versehentliche Mitwäsche in der Waschmaschine, ein Sturz in die Toilette, die Badewanne, das Spülbecken, den Pool, einen See oder sonst irgendeinen Wasserbehälter.
Übrigens: Am Meer und Pool ist doppelte Vorsicht geboten. Es mag zwar verlockend erscheinen, das wassergeschützte Handy als Unterwasserkamera zu benutzen, doch leider greifen sowohl das Salz oder auch das Chlor die Dichtungen an. Du kannst dein Handy aber in eine wasserdichte Hülle stecken.
Sobald Wasser in Nähe ist, solltest du dein Handy am besten überhaupt nicht mehr benutzen oder eben besonders achtsam sein.
Handy nass geworden? So trocknest du es
Du hast dir größte Mühe gegeben, doch trotz aller Vorsicht ist das Handy ins Klo gefallen oder im Pool auf Tauchstation gegangen. Nun gilt es, Ruhe zu bewahren und schnell zu reagieren. Gehe am besten wie folgt vor:
Hole das Smartphone so schnell wie möglich aus dem Wasser.
- Schalte das Handy aus, um einen Kurzschluss zu vermeiden. Falls es bereits ausgeschaltet ist: Nicht einschalten!
- Trockne das Handy gründlich ab, ohne es dabei viel hin und her zu bewegen.
- Entferne die SIM-Karte und gegebenenfalls die microSD-Karte sowie den Akku, falls dies ohne Weiteres möglich ist.
- Prüfe, ob Wasser in die Öffnungen gedrungen ist und trockne diese ebenfalls vorsichtig ab.
- Lass das Handy für rund 48 Stunden trocknen. Schalte es in dieser Zeit nicht ein.
Was du hingegen nicht tun solltest:
Den Prozess des Trocknens mit einem Föhn, einem Ofen oder gar der Mikrowelle beschleunigen. Hitze schadet dem Akku und letzterer Versuch ist sogar lebensgefährlich.
Das Smartphone über Stunden in Reis legen. Dieser Haushaltshaltstrick funktioniert nicht und sorgt im Zweifelsfall eher dafür, dass sich feuchter Reis in den Ritzen festsetzt.
Das Smartphone übermäßig viel bewegen oder pusten. Dadurch verteilst du das Wasser im schlimmsten Fall.
Folgeschäden durch eingedrungenes Wasser
Ist das Handy wieder trocken, hast du es aber nicht zwangsläufig gerettet. Die eingedrungene Feuchtigkeit kann für Korrosion im Smartphone sorgen. Dies macht sich möglicherweise erst Wochen oder Monate später bemerkbar.
Lege also unbedingt ein Backup an, um deine Handydaten retten zu können. Dann bist du auf der sicheren Seite, sollte das Handy später nicht mehr angehen und irreparable kaputt sein.
Wasserschäden können sich aber auch auf andere Art bemerkbar machen. Häufig reagiert das Display nicht mehr oder es zeigt Streifen an. Mikrofon und Lautsprecher könnten beschädigt sein und nicht mehr funktionieren. Manchmal ist die Kamera danach dauerhaft beschlagen, weil sich im Inneren Feuchtigkeit gesammelt hat, die nicht entweichen kann.
In den meisten Fällen kann nur ein Reparaturservice weiterhelfen, doch das könnte unter Umständen teuer werden. Handyversicherungen decken durch Wasser entstandene Schäden meistens nicht ab. In manchen Fällen ist es daher besser, direkt ein neues Handy (mit Vertrag hier) zu kaufen.
Hier eine Auswahl beliebter Smartphones:
Ist dein Smartphone wassergeschützt?
Ob dein Handy wasserdicht ist, verrät dir das IP-Rating im Datenblatt. Eine bei Flaggschiffen häufige Angabe ist beispielsweise „IP68“. Die erste Ziffer bedeutet, dass das Smartphone staubdicht ist. Die zweite ist relevant für die Beständigkeit gegenüber Wasser. Je höher sie ist, desto besser ist das Handy gegen das Eindringen von Wasser geschützt.
Eine Acht bedeutet zum Beispiel „Schutz gegen dauerndes Untertauchen“. Das ist aber kein Freifahrtschein für Tauchgänge mit dem Handy! Smartphones erhalten diese Zertifizierung bereits, nachdem sie im Test bei einer Wassertiefe von bis zu 1,5 Metern für maximal 30 Minuten keinen Schaden genommen haben. Du solltest sie also trotz allem von Wasser fernhalten und immer gut abtrocknen, sollte es zu Missgeschicken kommen.
Achtung: Risse auf der Rück- oder Vorderseite können die Wasserfestigkeit eines Handys negativ beeinflussen. Auch nach einer Reparatur gilt der Schutz nach IP-Standard nicht mehr.
Zum YouTube-Video: Wie wasserdicht ist euer iPhone? Der IP-Code verrät es
Wasserfeste Handys
Die Top-Handys der meisten Hersteller sind heutzutage durchweg wasserfest. Ein Schutz nach IP68 ist mittlerweile fast ein Standard-Feature von High-End-Smartphones. An anderer Stelle haben wir dir zusammengefasst, inwiefern die aktuellen Flaggschiffe von Apple, Samsung und Xiaomi wasserdicht sind:
Kein Fan von Samsung, Apple oder Xiaomi? Auch weniger bekannte Hersteller achten darauf, dass ihre Handys einen Tauchgang überstehen können. In unserer Bestenliste der Top wasserdichten Handys wirst du garantiert fündig.
Fazit: So rettest du dein Handy aus dem Wasser
Generell solltest du dein Handy von Wasser fernhalten. Ist das Missgeschick aber nun mal geschehen, dann gilt es ruhig und schnell zu handeln. Die wichtigsten Punkte sind:
Handy ausschalten, vorsichtig abtrocknen und für 48 Stunden ausgeschaltet lassen
Keinen Föhn, Ofen oder sonstige Mittel zum Trocknen verwenden
Handy-Backup anlegen, um Datenverlusten durch Folgeschäden vorzubeugen
Bedenke, dass auch Smartphones mit einer IP68-Zertifizierung nicht für Tauchgänge in Pools oder im Meer gebaut sind. Kleinere Missgeschicke sollten diese Geräte jedoch leichter wegstecken.
Häufig gestellte Fragen
Nur für das Handy selbst. Die Spannung des Geräts ist zu gering, um dir wirklich zu schaden, sollte es zu einem Stromschlag kommen. Anders sieht es aus, wenn sich das Handy am Stromkabel befindet. Lade dein Smartphone niemals in unmittelbarer Nähe zum Wasser auf.
Du solltest immer sicher sein, dass es vollständig trocken ist, bevor du es wieder an die Steckdose anschließt und einschaltest. Warte mindestens 48 Stunden, um sicher zu sein.
Da kannst du dir nie zu hundert Prozent sicher sein, es sei denn, es macht sich durch Schäden bemerkbar. Daher ist es nach einem Sturz ins Wasser wichtig, mindestens 48 Stunden zu warten, bevor das Handy wieder in Betrieb genommen wird.
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